Laboruntersuchungen sind unentbehrlich für die Beurteilung des Gesundheitszustandes. Am wichtigsten ist in der Medizin die Blutuntersuchung. Anhand der vielen verschiedenen Laborwerte können Hinweise zu Krankheiten gewonnen werden, teilweise können Erkrankungen genau diagnostiziert werden. Daher wird eine Blutuntersuchung sehr häufig und oft schon als Routine durchgeführt. Die Blutprobe wird mit einer Blutentnahme für die Untersuchung verfügbar gemacht. Im Labor kann das Blut dann mit bestimmten Methoden analysiert werden. Ebenfalls im Labor untersucht werden können Stuhl und Urin sowie die Flüssigkeit um Hirn und Rückenmark herum (Liquor). Die Liquor-Diagnostik kann insbesondere in der Nervenheilkunde aufschlussreich sein.
Laborwerte werden im medizinischen Alltag sehr häufig bestimmt. Da eine Vielzahl von Parametern getestet werden kann, eignen sich die Laboruntersuchungen bei den unterschiedlichsten Krankheiten beziehungsweise Symptomen. Ein beträchtlicher Teil der Störungen geht mit einer Veränderung von Laborwerten einher. Vor allem die Blutentnahme ist aus der ärztlichen Praxis nicht mehr wegzudenken. Oft wird eine Blutuntersuchung schon standardmäßig bei Patienten durchgeführt, um bei Auffälligkeiten eine weitere Abklärung vornehmen zu können. Entsprechend groß ist das Spektrum an Erkrankungen, bei denen die Beurteilung von Blutwerten aufschlussreich ist. Ganz allgemein können unter anderem Entzündungen, Stoffwechselstörungen, Tumore, Drogenkonsum und etliche weitere Störungen erkannt werden.
Andere Laboruntersuchungen haben meist speziellere Anlässe. In der Neurologie (Nervenmedizin) und Psychiatrie haben noch die Harnuntersuchung und die Liquoruntersuchung einen Stellenwert. An der Nervenflüssigkeit (Liquor) lassen sich Störungen vor allem des Gehirns erkennen, die aus den Blutwerten oft nicht ersichtlich sind.
Bevor die Laboranalyse stattfinden kann, muss eine Probe des zu untersuchenden Materials (Blut, Urin, Liquor) gewonnen werden. Das geschieht durch Blutabnahme, Auffangen von Urin beziehungsweise durch eine Lumbalpunktion (Einstich im Lendenwirbelbereich zur Entnahme von „Nervenwasser"/Liquor). Das Material wird in ein Labor geschickt.
Dort kann die Analyse mit speziellen Methoden erfolgen. In einer chemischen Untersuchung können die Werte für Stoffe wie Salze, Zucker, Eiweiß, Hormone, Drogen (auch Alkohol) und Medikamente herausgefunden werden. So genannte Entzündungswerte können auf entzündliche Geschehnisse hindeuten. Die Zusammensetzung des Blutes aus verschiedenen Blutzellen lässt sich unter dem Mikroskop im so genannten Blutbild beurteilen. Krankheitserreger können beispielsweise durch eine Blutkultur nachgewiesen werden.
Vor einer Blutuntersuchung gibt es vom Patienten meist nichts zu beachten, ansonsten gibt der Arzt Anweisungen. Eine Liquorpunktion sollte bei bestimmten Störungen und Krankheiten nicht durchgeführt werden, weshalb Voruntersuchungen und ein Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) erfolgen. Gerinnungshemmende Mittel müssen oftmals abgesetzt werden.
Zunächst muss die Probe (Blut, Urin, Liquor) vom Körper des Patienten entnommen werden. Die Blutentnahme geschieht meist über eine kleine Kanüle, die in eine Vene des Arms gestochen wird. Eine kleine Menge Blut wird in ein oder mehrere Probenröhrchen gezogen. Eine Urinprobe wird meist einfach durch Auffangen in einen Becher gewonnen. Liquor (Nervenflüssigkeit) wird mit einer Lumbalpunktion (Hohlnadel in den Wirbelkanal zur Gewinnung der Flüssigkeit) entnommen.
Im Anschluss wird die Probe im Röhrchen oder in einem geschlossenen Gefäß in das Labor gebracht oder geschickt. Nach den dortigen Untersuchungen steht das Ergebnis fest. Je nach dem Material und den gewünschten Werten kann es Minuten bis Tage dauern, bis die Tests abgeschlossen sind. Der Arzt bekommt das Ergebnis und teilt wichtige Aspekte dem Patienten mit. Eine etwaige Therapie richtet sich unter anderem auch nach den Laborwerten.
Komplikationen können sich während der Blutentnahme oder während der Liquorpunktion (Gewinnung des „Nervenwassers") ergeben. So sind Blutungen, Blutergüsse, Narben sowie Infektionen möglich. In Ausnahmefällen kann es dadurch zu schweren Problemen wie der Ausbreitung der Entzündung kommen. Nerven können geschädigt werden (die Lumbalpunktion geschieht zur Sicherheit in einem Bereich, der tiefer liegt als das Ende des Rückenmarks). So sind Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen nicht auszuschließen. Auch können bei der Liquorpunktion Probleme wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Laboruntersuchungen, insbesondere die Blutuntersuchung, bieten auf einfache Weise die Möglichkeit, Störungen im Körper aufzudecken. Deshalb sind sie allgemein für eine Diagnose enorm wichtig. Im besonderen Maße gilt dies für die Blutuntersuchung und auch die Urinuntersuchung. Die Untersuchung der Flüssigkeit um Gehirn und Rückenmark herum (Liquor) kann aus bestimmtem Anlass heraus und unter Beachtung einiger Gesichtspunkte ebenfalls sehr sinnvoll sein.
Letzte Aktualisierung am 07.06.2021.