Der Mensch ist immer geneigt, Definitionen und Bewertungen für jegliche Dinge im Leben zu finden. Somit kann man etwas völlig komplexes letztlich auch besser begreifen.
So kommt es zu Beurteilungen einer Person, aufgrund von Verhalten in einer bestimmten Situation, die aber womöglich gar nicht so zwangsläufig erfolgen müsste. Wenn also beispielsweise in einer bestimmten Situation eine Person sehr emotional reagiert hat, womöglich schon fast etwas überempfindlich, dann könnte man den Eindruck gewinnen, diese Person sei überaus sensibel. Womöglich stimmt dies auch, aber nicht zwangsläufig muss es korrekt sein, dass eine Person, die in einer gewissen Situation besonders sensibel reagiert hat, dies auch in ähnlichen Situationen tut.
Womöglich haben sich auch verschiedene Ereignisse geballt auf die emotionale Verfassung ausgewirkt und so kam es zu einer überempfindlichen Reaktion, weil das Fass zum Überlaufen kam.
Man wendet dieses Verfahren auch an sich selbst an und mag womöglich geneigt sein, gewisse Grundeigenschaften zu erkennen oder auch zu dementieren, ohne dies wirklich überprüft zu haben. Wenn man davon ausgeht, man sei sehr musikalisch, dann wird man wohl auch Opern, Musical oder Konzerte genießen. Vielleicht erlernt man ein Musikinstrument und sicherlich kann man dabei feststellen, ob tatsächlich ein besonderes Talent zum Vorschein kommt. Würde man aber behaupten, man sei völlig unmusikalisch, etwa weil man einmal die Erfahrung machte, beim Singen die Töne nicht getroffen zu haben, dann wird man dies womöglich auch überhaupt nicht mehr versuchen. Man entscheidet dann, dass man unmusikalisch ist, hört vielleicht trotzdem gerne Musik und in manchen Fällen wird man vielleicht auch besondere Hochachtung anderen Menschen gegenüber bringen, die ein Instrument besonders gut spielen, oder eine ausgesprochen schöne Stimme haben, aber man wird auch gar nicht die eigene musikalische Begabung entdecken, sollte man es von vornherein ohnehin bestreiten.
Wie wir alle wissen, funktioniert der menschliche Körper bewundernswert perfekt. Es ist ein Zusammenspiel vieler Organe, die jedes für sich eine Perfektion darstellen und gemeinsam den Körper ausmachen. So ist es auch mit den Eigenschaften. Um die persönlichen Kraftquellen zu entdecken, gehört es dazu, jede einzelne Eigenschaft klar zu erkennen.
Es ist sehr schwierig, eine so komplexe Angelegenheit, wie die Persönlichkeit zu verstehen und zu analysieren. Deshalb sollte eine gewisse Grundkenntnis über die Zusammensetzung der Persönlichkeit nicht fehlen.
Wie man allgemein weiß, ist es unmöglich, die Persönlichkeit mit einem einzelnen Begriff, einer einzigen Beschreibung oder einer Einordnung in irgendwelche Schemata, realistisch zu definieren. Die Einzigartigkeit eines jeden Menschen, macht dies schlichtweg unmöglich.
Es gibt so manche Eigenschaften, die sich kaum verändern und stets vorhanden sind. Allerdings werden wiederum andere Dinge, die die Persönlichkeit eines Menschen beeinflussen stets geformt und prägen sich situationsbedingt unterschiedlich aus. Somit kommt man zum Bewusstsein, dass eine Einordnung in irgendeine Schublade absolut unmöglich ist.
Die Persönlichkeit eines Menschen entspricht einem sich vollkommen ergänzenden und perfekt funktionierenden System. Von den Wortteilen „syn" und „stamein" oder „histamein" abgleitet, entspringt dem Wort „System" die Bedeutung „zusammen" „-steht" oder „-liegt". Frei übersetzt kann man also festhalten, dass ein System etwas miteinander verbundenes oder zusammengehöriges ist.
Ebenso ist das Leben ein System, mit der Aufgabe, Leben zu produzieren und es zu erhalten. So wie sich das Leben an Umweltbedingungen anpasst und sich verändert, bei Hungersnöten beispielsweise die Nahrung im Körper speichert um nicht verhungern zu müssen, kann dies auch auf die Entwicklung der Persönlichkeit ausgewirkt werden. Gewisse Eigenschaften gehören zu einem Menschen dazu, andere hingegen sind wandelbar und anpassungsfähig.
Abgesehen von einigen grundlegenden Persönlichkeitsbausteinen, sind Denkprozesse und Emotionen mit für die Individualität verantwortlich.
Es ist zwar durchaus möglich, eine Person zu beobachten und womöglich kann man auch gewisse Reaktionen bereits vorher erkennen, weil sie einem gewissen Schema entsprechen, allerdings sind alle Erkenntnisse letztlich eine Reihe von Vermutungen, denn der Mensch passt sich seinen Umweltbedingungen an und entwickelt somit auch seine Persönlichkeit stets weiter.
Die Kraftquellen zu finden, obliegen somit einer besonderen Herausforderung. Die erste Erkenntnis muss sein, dass kein einziges Verhalten grundsätzlich festgelegt ist.
Die Chemie kennt 118 Elemente. Viele von ihnen gehen Verbindungen ein, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Ein Chemiker hat die Möglichkeit, noch so komplizierte chemische Verbindungen auseinander zu nehmen, voneinander zu trennen und letztlich die zueinander in Verbindung stehenden Elemente heraus zu sondieren.
Das Reiss Profile macht im Prinzip dasselbe wie ein Chemiker, nur in Bezug auf die Persönlichkeit. Die 16 Lebensmotive sind vergleichbar mit den Elementen aus der Chemie. Sie sind immer existent und stehen im unmittelbaren Zusammenhang zueinander. Die Persönlichkeit ergibt sich letztlich aus der Stärke der einzelnen Lebensmotive. Wenn also bei einem Menschen das am schwerwiegendsten wirkende Lebensmotiv die Familie ist, dann kann man sich darauf einrichten, dass alles Tun und Handeln des Menschen immer darauf ausgelegt ist, der Familie zu dienen.
Diese Lebensmotive sind immer vorhanden und verlangen nach ständiger Befriedigung. Nur weil ein Ziel erreicht wurde, verschwindet dieses Lebensmotiv nicht. Vielleicht kann nach erreichen eines Zieles, welches diesem am stärksten vorherrschenden Lebensmotiv entspricht eine gewisse Auszeit folgen. Der Körper ist immer darauf ausgelegt, für eine Balance zu sorgen. Sollte also ein Lebensmotiv ausgiebig befriedigt sein, kann es dazu kommen, dass man sich zwischenzeitlich mmit etwas anderem beschäftigt, aber letztlich wird man immer diesen Lebensmotiven versuchen, gerecht zu werden.
Anders ist es aber natürlich auch, wenn das am stärksten vorhandene Lebensmotiv ignoriert wird oder werden muss. Auch hier sucht der Körper einen Ausgleich, ein Ventil welches diesen Drang, das dominierende Lebensmotiv zu befriedigen irgendwie eindämmt. Das führt dann im besten Fall dazu, dass man ständig lustlos im Alltag ist, kann aber auch zu ernsten körperlichen Krankheiten führen.
Die Dominanz in den eigenen Lebensmotiven zu erkennen kann also nicht nur dabei helfen, glücklich und erfüllt zu leben, sondern sogar die Gesundheit erhalten, oder Krankheiten beseitigen.
Die Bildung ist einer der wichtigsten Grundbausteine im Leben eines Menschen, für die persönliche, aber auch soziale Entwicklung. Menschen ohne Bildung, haben im Erwachsenenalter kaum eine Chance, überhaupt zu bestehen, geschweige denn sich ein soziales Netz aufzubauen.
Die Bildung zeigt, dass ständig neue Erkenntnisse und Anforderungen zum Alltag gehören. Gerade Lehrer könnten darüber ein Lied singen, wenn es darum geht, altbekannte Lehrstoffe über Bord zu werfen und neuen Reformen gerecht zu werden. So ist es auch in der Pädagogik: Was vor ein oder zwei Jahren als erzieherisch sinnvoll galt, kann heute bereits in eine völlig neue Richtung schlagen.
Das Leben bedeutet Veränderung und Veränderungen können manchen Menschen Angst machen - schließlich wird im selben Moment etwas altbekanntes und eine gewisse emotionale Sicherheit genommen.
Dennoch weiß jeder erfolgreiche Geschäftsmann, wie jede Hausfrau und Mutter, dass Veränderungen gleichsam auch neue Chancen bedeuten.
Schon im frühen Kindesalter werden die Grundbausteine gelegt, für die Fähigkeit, aber auch Willigkeit, zu lernen, Veränderungen anzunehmen und neue Wege einzuschlagen. Menschen, die sich offen gegenüber der Bildung zeigen, können davon profitieren.
Die Bildung ist nicht nur auf die beruflichen oder schulischen Angelegenheiten zu projizieren. Es geht um weit mehr, als nur das Lernen für einen Beruf oder das Ansammeln von Wissen. Es ist auch eine Voraussetzung für die Persönlichkeitsentwicklung, das Verstehen zu erlernen und das Verständnis zu erleben. Menschen, die sich der Entwicklung von Bildung und den entsprechenden Voraussetzungen offen gegenüberstellen, können in der Regel auch schneller und wesentlich einfacher sich selbst verstehen, oder soziale Vorgänge in der Umwelt. Die Bildung wirkt sich auch auf die Empathiefähigkeit aus und das Verständnis für Sozialsysteme.
Hieraus ergibt sich klar, dass zum einen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung miteinander verbunden sind, als auch das Bedürfnis und die Notwendigkeit erklärt sind. Für den eigenen Weg und die Etablierung in der Umwelt, ist die fortwährende Bildung und Persönlichkeitsentwicklung heute nicht mehr wegzudenken.
So wie sich im Laufe des Lebens die Persönlichkeit und die Motive bilden, so wird auch eine gewisse Richtung vorgegeben und der Mensch sucht nach gewissen Zielen im Leben.
Nur das Zusammenspiel beider Bereiche ergeben die Zielsetzung und auch die Wege, wodurch Ziele erreicht werden. Hier steht man natürlich vor Aufgaben, die weit schwieriger sind, als nur dieses Zusammenspiel möglichst effektiv zum Wirken zu bringen, denn in erster Linie stellt sich die Frage, was die Persönlichkeit eines Menschen überhaupt ist, wie man diese definieren kann und ob es überhaupt möglich ist, diese zu durchleuchten.
Auch die Motive zu erkennen ist eine Herausforderung in Anbetracht der Tatsache, dass es über 6,5 Milliarden unterschiedliche Motivprofile gibt und dass bei jedem Individuum auch die Motivkombinationen sich unterscheiden. Will man also aus der eigenen Persönlichkeit und den steuernden Elementen - den Motiven - die bestmöglichen Erfolge herausholen, steht man vor der Aufgabe, sowohl die eigene Persönlichkeit, als auch die in einem inne wohnenden Motive zu erkennen um sie auch ausleben zu können.
Man wird schnell feststellen, wenn man sich dieser Aufgabe widmet, dass manche geringfügigen Lebensveränderungen bereits einen wichtigen Teil so beeinflusst, dass man sich wohler fühlt, erfolgreicher ist oder auch einfach nur glücklicher ist. Hat man eines der unterschiedlichen Motive gefunden, die in einem verborgen liegen, eine Kraftquelle erkannt, so kann sich dies auf das eigene Leben in ausgesprochen bejahender Weise auswirken.
Ziele, wie abzunehmen, mehr Geld zu verdienen, erfolgreicher im Beruf zu sein oder den Traumpartner kennenzulernen, sind in aller Regel nicht die Motive, die uns tatsächlich anstreben, denn diese Motive gehen in die Richtung der allgemeinen Vorstellung und dienen nicht als Kraftquelle. Zu erkennen, dass man allerdings eine besondere Fähigkeit besitzt, andere Menschen anzutreiben und zu motivieren, kann als Kraftquelle genutzt werden, etwa wenn man schließlich im Beruf eine solche Position anstrebt, in der genau diese Fähigkeit zum Tragen kommen sollte.
Die Persönlichkeit und die ureigenen Motive miteinander zu verbinden bedeutet, sich selbst über dies im Klaren zu werden, sich selbst zu erkennen und die in einem liegenden Fähigkeiten nutzen, um Ziele und Wünsche danach richten zu können. So findet man die eigenen Kraftquellen und kann diese effektiv einsetzen.
Wenn man ein neues Gerät erworben hat, fehlt die Bedienungsanleitung nie. Diese wird sorgfältig gelesen, oder zumindest das gelesen, was wichtig ist, um das Gerät nach den eigenen Bedürfnissen nutzen zu können. Als Wegweiser und zur Unterstützung, damit es möglichst lange funktioniert, gehört diese Bedienungsanleitung einfach dazu.
Das Gehirn ist wesentlich komplexer, als jedes Gerät und man scheint an keine Bedienungsanleitung heranzukommen. Tatsächlich ist es aber relativ einfach und kurz beschrieben, um den bestmöglichen Effekt daraus erzielen zu können. Das Gehirn funktioniert genau so, wie es der Benutzer steuert.
Das mag vielleicht etwas provokant wirken, aber tatsächlich ist es so. Aussagen wie, man sei so, wie man ist und daran könne man nichts ändern, oder man habe gewisse Lebensansichten, Denkweisen oder Charakterzüge, weil die Gene es so weitergegeben haben, sind schlichtweg falsch. Natürlich wird man beeinflusst durch Gene, Erziehung und Umwelt, allerdings ist man letztlich immer selbst verantwortlich dafür, ob eine Lebensweise und Denkweise weiter besteht, oder nicht.
Es ist auch nicht wie Fahrrad fahren - wenn man es einmal gelernt hat, kann man es immer. Wenn man eine Eigenschaft irgendwann verdrängt, nicht nutzt und womöglich mit einer anderen Eigenschaft überdeckt, dann kann sie beinahe gänzlich verloren gehen. Man muss die eigene Einstellung zum Leben und die eigenen Ziele und Wünsche stets überdenken und neu sondieren, denn nur so wird man sie beibehalten, erreichen oder erleben können.
Das Gehirn des Menschen ist kein vorgefertigtes Programm, welches nach irgendwelchen voreingestellten Funktionsweisen genutzt werden kann, sondern lässt sich stets von der eigenen Person optimieren und umprogrammieren.
Es gibt keine Ausrede für die eigene Persönlichkeit oder das eigene Verhalten. Genauso wie ein Gemüsebeet, kann man den Salat pflegen und hegen, oder das Unkraut wuchern lassen. Man hat es selbst in der Hand, in welche Richtung man geht und was man erntet von dem, was einmal gesät wurde.
Letzte Aktualisierung am 20.05.2021.