Die Homöopathie ist eine alternative Heilmethode, die auf dem Grundprinzip beruht, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen. Die Homöopathie ist ein ganzheitliches Verfahren, da der Therapeut den Patienten in seiner Gesamtheit aus Körper, Geist und Seele betrachtet.
Nach verschiedenen Gesichtspunkten wählt der Therapeut einen Wirkstoff aus, der eigentlich die jeweilige Störung verstärken sollte. Homöopathische Medikamente sind jedoch hochverdünnte Mittel, welche als so genannte Globuli oder auch in anderer Form eingenommen werden können. Die Homöopathie kann auf viele Erkrankungen und somit auch auf psychische Störungen angewendet werden. Allerdings konnte die Wissenschaft bisher keinen Wirkungsnachweis erbringen.
Das Anwendungsgebiet der Homöopathie ist breit gefächert. Neben dem Einsatz bei vielen körperlichen Erkrankungen ist die Einnahme von homöopathischen Mitteln bei psychischen Störungen möglich. Als Beispiele genannt seien Depressionen, Angststörungen und Nervosität. Die Homöopathie versteht sich aber als eine Heilkunst, die im Prinzip gegen alle Störungen angewendet werden kann.
Die Homöopathie ist eine Lehre, die vom deutschen Arzt Samuel Hahnemann um das Jahr 1800 begründet wurde. Das Prinzip der Homöopathie besteht zunächst einmal darin, dass Störungen mit den dazu passenden Mitteln behandelt werden. Der Homöopath wählt die Wirkstoffe so aus, dass sie bei gesunden Menschen zu den Symptomen führen, die beim Patienten behandelt werden sollen. Die Lehre der Homöopathie besagt weiter, dass die Wirkstoffe umso besser funktionieren, je stärker sie verdünnt sind. Deshalb sind homöopathische Medikamente hochverdünnt. Als Verdünnungsstoffe werden Wasser und oft auch Alkohol verwendet.
Die Verdünnung wird in Potenzen angegeben. Häufig verwendet wird die D-Potenz, die besagt, dass der Wirkstoff mit jedem Schritt zehnfach verdünnt wird. D12 heißt also beispielsweise, dass die Substanz zwölfmal hintereinander um den Faktor 1:10 verdünnt (verschüttelt) wurde. Neben der D-Potenz (1:10) gibt es noch die C-Potenz (1:100) und die Q-Potenz (1:50.000). Ab D23 oder C12 findet sich statistisch gesehen kein Teilchen des Urstoffes mehr in der Verdünnung. Die Wirkung wird aber von Homöopathen dadurch erklärt, dass das Wasser eine bestimmte Information beziehungsweise Energie aufnimmt.
Die Urstoffe (Urtinkturen) stammen aus Pflanzenbestandteilen, aber auch aus Tieren oder aus anderen Materialien. Die klassische Homöopathie verwendet immer nur ein Mittel, niemals mehrere Wirkstoffe gleichzeitig für denselben Patienten. In der modernen Homöopathie werden aber gelegentlich auch Komplexmittel gegeben, die aus mehreren Wirksubstanzen bestehen.
Homöopathische Therapeuten sehen den Menschen in seiner Ganzheit, also als ein Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist. Bei der Auswahl des Mittels werden viele Gesichtspunkte herangezogen. Am wichtigsten ist ein ausführliches Gespräch über die Beschwerden des Patienten, die Vorgeschichte und weitere Umstände.
Beim Besuch eines Therapeuten, der Homöopathie anwendet, wird der Patient zunächst ausgiebig befragt (Anamnese). Es folgen einige einfache Untersuchungen. Daraufhin wählt der Therapeut das aus seiner Sicht geeignete homöopathische Mittel aus.
Es gibt aber auch homöopathische Medikamente, die ohne vorherige Betreuung durch einen Therapeuten angeboten werden.
Homöopathische Arzneien sind gewöhnlicherweise zum Einnehmen. Es handelt sich um Lösungen (Tropfen), Tabletten oder sehr häufig um Globuli (kleine Kügelchen). Andere Präparate werden bisweilen auf die Haut aufgetragen (wie homöopathische Salben).
Die Mittel werden nach den Anweisungen des Therapeuten in bestimmter Dosierung und Häufigkeit angewendet.
Von Seiten der Homöopathie wird als Risiko die Erstverschlimmerung angeführt. Diese anfängliche Verstärkung der Krankheitssymptome wird von den entsprechenden Therapeuten oft als Hinweis dafür angesehen, dass das Mittel zu wirken beginnt. Die Ursubstanz kann bei einem homöopathischen Präparat mit weniger starker Verdünnung eine Allergie auslösen oder zu einer Vergiftung führen.
Die möglichen Nebenwirkungen entsprechen im Wesentlichen dann denen des Grundstoffes. Homöopathische Mittel enthalten häufig Alkohol und können deshalb bei trockenen Alkoholikern zu einem Rückfall führen. Bei schwerwiegenden Krankheiten oder Störungen darf nicht darauf verzichtet werden, gegebenenfalls notwendige Maßnahmen aus der Schulmedizin durchzuführen. Falls diese versäumt werden, sind schwere Schäden möglich.
Die Homöopathie ist eine der bekanntesten Methoden aus der Alternativmedizin. Es gab zwar schon viele Untersuchungen zur Frage, ob die Homöopathie wirksam ist, dies konnte jedoch nicht sicher nachgewiesen werden. In einigen Erfahrungen haben sich Erfolge gezeigt, in anderen Fällen war die Homöopathie wirkungslos. Aus wissenschaftlicher Sicht gilt die Homöopathie nicht als überzeugendes Behandlungskonzept.
Eine homöopathische Behandlung wird in der Regel von den Krankenversicherungen nicht übernommen. Es gibt aber auch Ausnahmen, so dass sich der Patient selbst darüber informieren sollte.
Letzte Aktualisierung am 25.05.2021.