Vermutlich hat jeder einmal das Phänomen erlebt, wenn man zu viele Stunden am Stück wach war. Nachdem man, dem gewöhnlichen Zyklus entsprechend, müde war, hat man die Müdigkeit überwunden, ist erst einmal wieder top fit und irgendwann nach einigen Stunden, setzt die absolute Erschöpfung ein. Man kann sich nicht konzentrieren, hat das Gefühl, man würde neben sich stehen und reagiert sehr langsam. Diesen Vorgang kann man mit den drei Phasen vergleichen, die durch Stress entstehen, wenn dieser anhaltend ist und man dem Stress nicht entgegenwirkt.
Der Körper hat ein natürliches Adaptionssystem, welches dabei unterstützen sollte, dass der Organismus nicht bei Überlastung direkt zusammenbricht. Den Stress betreffend, gibt es drei Phasen des Adaptionssystems, die man durchläuft.
In der ersten Phase, findet die sinnbildliche Müdigkeit statt, die Alarmreaktion. Man spürt, dass man überlastet ist und sollte reagieren. Wenn man dies nicht tut, tritt die zweite Phase, die Resistenz ein. In dieser Phase hat man das Gefühl, der Körper habe sich an den Stress gewöhnt. Allerdings beginnt man wesentlich schneller, auf unwesentlichere Stressoren zu reagieren. Vielleicht empfindet man sich selbst als ständig gestresst und gereizt. Das ist ein typisches Zeichen für die zweite Phase. Wenn man auch in dieser Phase nichts gegen den Stressor tut und sich aktiv um die Stressbewältigung bemüht, sich Ruhe gönnt und entspannt, geht man in die dritte Phase, die Erschöpfung.
Da man den Organismus sehr stark belastet, wenn man unter ständigem Stress steht, jegliche Organe übertriebene Leistungen erbringen müssen, ist es nur naheliegend, dass irgendwann gewisse innerkörperliche Vorgänge streiken. Der Körper geht automatisch den Weg des geringsten Widerstandes, weshalb man auch nicht festlegen kann, in welchem Bereich die Erschöpfung als erstes seinen Dienst einstellt. Sowohl psychische schwerwiegende Erkrankungen, wie Burnout, als auch Organversagen können die Folge sein.
Frühzeitige Erkennung von Stress und aktives Entgegenwirken, kann einen vor den schwerwiegenden Folgen des Stresses bewahren.