Die Hypochondrie ist eine psychische Störung. Genau genommen, ist sie der somatoformen Störung zuzuordnen. Diese Form der psychischen Störung, stellt eine erhebliche Abweichung von der Norm des Erlebens und des Verhaltens dar. Die Betroffenen haben große Ängste und leiden sehr darunter, eine ernsthafte Erkrankung zu haben, ohne dass dafür ein Befund vorliegt. Die körperlichen Beschwerden können nicht, oder nur unzureichend auf organische Erkrankungen zurückgeführt werden. Der Allgemeinzustand ist von Erschöpfung und Müdigkeit geprägt. Der Hypochonder ist ständig um seine Gesundheit besorgt. Jede noch so kleine Veränderung, der Körperfunktionen oder der Körpersignale, wird beachtet. Es könnte ein Signal für eine schwere Erkrankung sein.
Bei dieser Art der übertriebenen Selbstbeobachtung, gehören häufige Arztbesuche zum normalen Lebensalltag. Auch die wiederholte Untersuchung mit gleichem Untersuchungsergebnis, ohne eine Krankheit diagnostiziert zu haben, führt beim Hypochonder nicht zu einer Erleichterung. Im Gegenteil, jetzt ist die Sorge noch größer, da die vermeintliche Krankheit ja noch nicht festgestellt worden ist. Bei den Betroffenen ist oft die Angst eine Krankheit bekommen zu können, sehr groß. Da der Zugang zu den modernen Informationsmedien, für fast Jedermann, selbstverständlich geworden ist, kann sich jeder Betroffene noch mehr Angst erzeugende Informationen verschaffen. Diese Form nennt sich dann Cyberchondrie.
Je mehr Informationen der Hypochonder über Krankheiten bekommt, desto schlimmer wird sein Zustand. Ein an Hypochondrie erkrankter Mensch hat tatsächlich „Etwas", es sind erlebte Missempfindungen. Das Umfeld kann diesen Empfindungen aber nicht die entsprechende Bedeutung beimessen und die Ärzte finden oftmals keine richtige, organische Erkrankung. Die psychotherapeutische Behandlung kann hier Besserung hervorbringen.