Es gibt eine Vielfalt an Dingen, die sich darauf auswirken, wie man mit gewissen Situationen umgeht. Da es davon abhängig ist, wie man selbst eine Situation bewertet und schließlich darauf reagiert, ob sich Stress daraus entwickelt oder nicht, ist es sinnvoll, sich selbst genau zu beobachten und etwaige falsche oder unbegründet negative Bewertungen, aus der Welt zu schaffen. Drei Faktoren der Bewertungen rühren aus der Gegenwart: Konstitutionelle Faktoren, der körperliche Zustand und die Lebenssituation.
Die Persönlichkeitspsychologie hat im Laufe der Zeit so einige grundlegende Unterscheidungen gefunden, worin Menschen je nach Eigenschaften und Charakterzügen eingeteilt werden. Der Analytiker C. G. Jung hat beispielsweise die grobe Unterscheidung zwischen extravertierten und introvertierten Menschen gefunden. Zwar sind die typischen Eigenschaften jeweils von beiden Unterscheidungen auf einen Menschen zutreffend, aber es gibt immer eine Tendenz, die mehr in die eine oder andere Richtung geht.
Je nach der psychischen Beschaffenheit eines Menschen, ist es für den einen leichtfälliger oder schwerfälliger, mit gewissen Dingen im Leben klar zu kommen. Ein Beispiel: Während introvertierte Menschen eine Aufführung vor versammelter Menschheit der reinste Stress ist, können extravertierte Menschen womöglich gar nicht genügend Publikum haben, sind jedoch schneller gestresst, wenn sie irgendwo einsam in einer Berghütte festsitzen. Der körperliche Zustand, oder die physische Gesundheit, gehört ebenfalls zu den ausschlaggebenden Faktoren, die beeinflussen, wie eine Situation bewertet wird. Unter Schmerzen, Müdigkeit oder Erschöpfung, sind Differenzen oder Unstimmigkeiten beispielsweise wesentlich schwerwiegender und unangenehmer zu verkraften, als in einer guten Allgemeinverfassung.
Auch negative Lebenssituationen, beispielsweise in Zeiten eines schweren Verlustes, oder einer Trennung, sind Kleinigkeiten schnell ein großes Problem. Man bewertet aufgrund der allgemein schlechteren Verfassung auch geringfügige Einwirkungen negativer, als in einer Situation, in der man allgemein sich gut fühlt. Auch diese Situationen kennt wohl jeder, wenn man selbst beim Zerbrechen einer Tasse oder eines Tellers überreagiert und in Tränen ausbricht.