Der Nikotinkonsum stellt nach wie vor ein großes Problem in der Gesellschaft dar. Obwohl allgemein die gesundheitsgefährdende Wirkung des Rauchens bekannt ist, greift etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung in Deutschland zur Zigarette. In der Regel beginnt der Tabakkonsum schon im Jugendalter.
Viele Konsumenten schaffen es nicht, mit dem Rauchen aufzuhören, oder sie werden wieder rückfällig. Eine Entwöhnung von der Zigarette kann mit verschiedenen Mitteln versucht werden. Neben Nikotinpflastern, Kaugummis und Medikamenten können Gespräche oder eine Psychotherapie erfolgreich sein.
Wichtig ist aber immer die Motivation des Betroffenen, mit dem Rauchen auch aufhören zu wollen. Der Betroffene muss seine eigene Strategie finden, die bei jedem Raucher unterschiedlich aussehen kann.
Rauchen wird leicht zu einer Sucht und kann zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen. Daher wird es prinzipiell jedem Raucher angeraten, mit seinem Laster aufzuhören. Die meisten Raucher greifen zur Zigarette. Andere rauchen Zigarren, Zigarillos oder Pfeife. Die Liste der Schäden, die Tabakrauch auslösen kann, ist lang. Allgemein bekannt ist, dass Rauchen die weitaus häufigste Ursache für Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ist. Viele andere Arten von Krebs können ebenfalls ausgelöst werden wie Mundhöhlenkrebs, Kehlkopfkrebs, Magenkrebs oder Harnblasenkrebs.
Weitere mögliche schwerwiegende Folgen können COPD (Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) und Lungenemphysem (Überdehnung der Lungenbläschen) sein. Die „Raucherlunge" führt zu Atemnot und endet oft tödlich. Rauchen verursacht Gefäßverschlüsse, wodurch es unter anderem zum Herzinfarkt, Schlaganfall oder zum „Raucherbein" kommen kann. Des Weiteren kann es zu Parodontitis, vorzeitiger Hautalterung, Wundheilungsstörungen und anderen Gesundheitsproblemen kommen. Tabakrauch ist jedes Jahr in Deutschland für 100 000 bis 150 000 Todesfälle verantwortlich.
Angesichts der gravierenden möglichen Folgen sollte jeder mit dem Rauchen aufhören (oder noch besser, gar nicht erst anfangen). Nach dem Aufhören gleicht sich das Krankheits- und Sterberisiko langsam wieder den Zahlen für Nichtraucher an. Die Gefahren des Zigarettenkonsums werden oft verharmlost oder von den Rauchern nicht ernst genommen. Tabakerzeugnisse machen schnell abhängig, oft schon nach einigen Tagen, an denen die Betroffenen rauchen.
Die Aufnahme von Nikotin und anderen Inhaltsstoffen aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn. Will ein Betroffener mit dem Rauchen aufhören, hat er mit Entzugserscheinungen wie Unruhe, Gereiztheit, schlechtem Gemütszustand, Konzentrationsschwierigkeiten, Zittern, Schwitzen oder Kopfschmerzen zu kämpfen. Das Verlangen zu rauchen bleibt oft noch Monate bestehen.
Jede Raucherentwöhnung hat damit zu kämpfen, dass der Tabakrauch mit angenehmen Gefühlen verknüpft ist, der Verzicht jedoch erst einmal mit Entzugserscheinungen einhergeht. Das macht das Entwöhnen schwierig. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten und Hilfsmitteln, die den Betroffenen dabei unterstützen, das Rauchen aufzugeben. Ohne die eigene Motivation des Betroffenen, das Rauchen zu unterlassen, geht es nicht. Die Hälfte der Raucher, die ernsthaft aufhören wollen, schafft dies aus eigener Kraft. Die andere Hälfte hat erhebliche Schwierigkeiten oder fängt bald wieder an zu rauchen. Hier ist eine fachkundige Unterstützung notwendig. Der Betroffene muss nicht nur aufhören, sondern es auch durchhalten, ohne Rauchmittel auszukommen.
Wichtig ist eine Grundstrategie der Raucherentwöhnung. Sie kann bei verschiedenen Menschen ganz anders aussehen. Einigen Rauchern gelingt das Aufhören besser, wenn sie einen definitiven Schlussstrich ziehen. Andere Raucher reduzieren allmählich die Menge an konsumierten Zigaretten, bis sie schließlich ganz aufhören. Der Betroffene muss sich bewusst machen, welche Gründe eindeutig gegen das Rauchen sprechen, nämlich unter anderem die Gesundheitsgefährdung, die Kosten und die Abneigung, den Nichtraucher empfinden. Umgekehrt kann der Raucher beziehungsweise Ex-Raucher sich überlegen, welche Vorteile die Abstinenz hat. Der Raucher kann von seiner Angewohnheit regelrecht Abschied nehmen. Es ist sinnvoll, alles zu verbannen, was mit dem Rauchen zu tun hat.
Oft braucht der ehemalige Raucher zunächst eine Art Ersatzritual, mit dem er die vorherigen Zigarettenpausen ausfüllt. Das kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen wie mit Kaugummi kauen, bewussten Pausen oder kleinen Tätigkeiten. Um dem (abhängigen) Körper auch ohne Rauchen Nikotin zuzuführen, können Hilfsmittel wie Nikotinpflaster, Nikotin-Kaugummis oder Nasensprays angewendet werden. Nikotin kann auch ersetzt werden durch Wirkstoffe, die an der gleichen Stelle im Gehirn wirken. Dies sind die Arzneimittel Bupropion und Vareniclin. Zu beachten sind bei den Medikamenten allerdings die Nebenwirkungen.
Eine Psychotherapie kommt zur Unterstützung der Rauchfreiheit ebenfalls in Frage. Eine geeignete psychotherapeutische Methode ist die Verhaltenstherapie. Die Therapie hat das Ziel, nachteilige Verhaltensmuster und Denkweisen zu durchbrechen. Der Betroffene soll mehr Selbstverantwortung über sein Leben bekommen und bewusst auf die Zigarette verzichten können.
Eine Hilfe bieten Broschüren, Bücher oder Kurse zum Rauchen abgewöhnen. Es gibt spezielle psychologische Programme zur Rauchentwöhnung. Manche Raucher können in einer Gruppe mit Gleichgesinnten besser aufhören. Auch im Internet finden sich vielerlei Tipps bezüglich des Themas. Des Weiteren finden sich zur Raucherentwöhnung alternative Heilmethoden. Zu diesen gehören beispielsweise Akupunktur, Hypnose naturheilkundliche Arzneimittel oder andere Verfahren.
Die Entwöhnung von der Nikotinsucht läuft je nach der Person unterschiedlich ab. Am Anfang steht der Entschluss, sich gegen das bisherige Rauchen zu entscheiden. Dann hört der Betroffene auf zu rauchen oder reduziert erst einmal die Menge an Zigaretten. Psychologische, medikamentöse und andere Hilfsmittel können in unterschiedlicher Weise und zeitlicher Abfolge zum Einsatz kommen. Weniger starke Raucher können es zunächst ohne diese Hilfen untersuchen. Besonders Starkraucher oder Raucher, die wieder rückfällig geworden sind, sollten sich Unterstützung holen.
Wenn sich Menschen das Rauchen abgewöhnen, so ist dies prinzipiell gesundheitsfördernd und nicht schädlich. Schwierigkeiten können die Entzugserscheinungen wie Nervosität, verschlechterte Stimmungslage, verminderte Konzentration, Zittern, Schwitzen oder Kopfschmerzen bereiten. Bei vielen Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, kommt es zu einer Gewichtszunahme. Um dies zu verhindern, kann körperliche Bewegung und eine bewusste Ernährung hilfreich sein.
Nikotinhaltige Hilfsmittel (Pflaster, Kaugummi, Spray) können ihrerseits die Abhängigkeit nach Nikotin aufrecht erhalten oder sogar noch fördern. Medikamente zur Rauchentwöhnung können jeweils zu bestimmten Nebenwirkungen führen beispielsweise der Wirkstoff Vareniclin zu einer Verschlechterung einer Depression.
Es ist allgemein bekannt, dass die Erfolgsaussichten eher mäßig sind, das Rauchen dauerhaft aufgeben zu können. Viele Betroffene können die Rauchfreiheit dennoch ohne größere Probleme erreichen. Einige Raucher benötigen aber psychologische Unterstützung oder Hilfsmittel, um das Problem loszuwerden. Die Erfolgsaussichten sind besser, je mehr der Raucher selbst motiviert ist, aufzuhören. Wer aber andere Leute beim Rauchen sieht oder Bilder von Zigaretten, verstärkt die Schwierigkeiten, abstinent zu bleiben. Einen günstigen Effekt haben die Medikamente und die psychologische Verhaltenstherapie, welche auch sinnvoll in der Kombination angewendet werden können. Die Wirkung alternativmedizinischer Methoden im Rahmen der Raucherentwöhnung ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.
In der Regel bezahlen Krankenversicherungen die Hilfsmittel und Methoden zur Raucherentwöhnung nicht. In manchen Fällen kann für Kurse oder für Hilfsmittel eine finanzielle Unterstützung gewährt werden. Es ist sinnvoll, sich bei der Krankenkasse darüber zu erkundigen.
Letzte Aktualisierung am 25.05.2021.