Wenn ein Patient nach einer medizinischen oder psychologischen Maßnahme wieder nach Hause gehen kann, so ist dies eine ambulante Behandlung. Sie steht im Gegensatz zu der stationären Behandlung, bei der der Patient in der Regel auch nachts in einer Einrichtung (z. B. Klinik) verbleibt.
Die ambulante Behandlung bietet gegenüber einer stationären Aufnahme einige Vorteile wie beispielsweise den Verbleib im gewohnten Lebensumfeld und die Kostenersparnis. Bei den meisten Fällen von psychischen Störungen ist eine ambulante Behandlung ausreichend. Nur bei einigen schweren oder schwer beherrschbaren Störungen müssen Patienten stationär therapiert werden.
Die ambulante Behandlung kann im Prinzip bei allen psychischen Störungen erfolgen. In bestimmten Fällen muss jedoch eine stationäre Therapie erfolgen. Deshalb wird eine ambulante Therapie meist bei leichten oder mittelschweren psychischen Problemen oder Erkrankungen vorgenommen. Auch lassen sich die meisten Therapieformen im ambulanten Rahmen durchführen, außer einigen besonders schwierigen, intensiven oder umfangreichen Methoden. Das eigene Umfeld des Patienten muss für eine ambulante Behandlung zumindest akzeptabel geeignet sein, anderenfalls muss über einen stationären Aufenthalt nachgedacht werden. Generell sollte in den meisten Fällen von Erkrankungen beziehungsweise psychischen Störungen eine ambulante Behandlung erfolgen.
Eine Gefährdung von sich selbst oder von anderen Personen aufgrund der vorliegenden psychischen Störung macht jedoch eine stationäre Aufnahme unabdingbar. Nur hier ist eine genügende Überwachung des Patienten möglich.
Auch nach einer stationären Behandlung muss die Betreuung des Patienten ambulant erfolgen, um Rückfälle zu verhindern und den Zustand weiter zu verbessern.
Eine ambulante Behandlung erfolgt nur zeitweise, und der Patient kann zwischen den Behandlungssitzungen immer wieder nach Hause gehen. Ziel der Behandlung ist es, die psychische Störung zu beseitigen oder in Schach zu halten. Der Patient soll auch sozial wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden.
Die ambulante Behandlung findet meist in einer Einrichtung der folgenden Arten statt:
Zu Beginn der ambulanten Behandlung stellt sich der Patient bei einem Psychiater oder Psychologen beziehungsweise Psychotherapeuten vor. Nach einem Gespräch (Anamnese) und der Untersuchung macht der Patient Termine für die Behandlung aus.
An diesen Terminen begibt er sich in die ambulante Einrichtung, an denen die jeweiligen Behandlungsmaßnahmen stattfinden. Die Behandlungssitzungen sind meist regelmäßig im wöchentlichen Abstand, und dauern normalerweise zwischen einer Dreiviertelstunde und wenigen Stunden. Meist hat der Patient auch zu Hause Dinge zu beachten oder Aufgaben zu erledigen.
Die Risiken lassen sich aufgrund der Fülle der Behandlungsmöglichkeiten und Erkrankungen nicht verallgemeinern. Ein Problem stellt bei manchen Patienten die fehlende Überwachungsmöglichkeit dar. Außerhalb der Behandlungszeiten besteht manchmal die Gefahr, sich selbst oder anderen einen Schaden zuzufügen wie durch einen Selbstmordversuch, durch Selbstverletzung oder durch Aktivitäten bei Wahnvorstellungen.
Die Erfolgsaussichten hängen von der Art der Behandlung und von der psychischen Störung und ihrem Schweregrad ab. Auch weitere Faktoren spielen eine Rolle wie die Einflüsse von außen und die Persönlichkeit des Patienten.
In vielen Fällen kann die psychische Störung erfolgreich eingedämmt werden. Ein Behandlungserfolg lässt sich aber nicht in allen Fällen erreichen. Die ambulante Behandlung hat einige Vorteile gegenüber der stationären Variante. Der Patient verbleibt in seinem gewohnten häuslichen Umfeld und muss sich nicht neu anpassen. Er kann seiner Berufstätigkeit weiter nachgehen oder weiter die Schule besuchen. Die Kosten für eine ambulante Behandlung sind weitaus geringer als bei einem stationären Aufenthalt.
Bei schweren psychischen Störungen oder schwieriger Therapie ist eine stationäre Behandlung erforderlich. Ein Kompromiss zwischen ambulanter und stationärer Therapie ist die teilstationäre Behandlung. Sie bezieht sich auf Einrichtungen wie beispielsweise Tageskliniken oder Wohnheime für Menschen mit psychischen Störungen.
Der Patient sollte anberaumte Behandlungstermine nicht versäumen. Auch im Alltag sollte er sich an gewisse Regeln halten und eventuell gestellte „Hausaufgaben" ausführen.
Letzte Aktualisierung am 31.05.2021.