Eine Merkfähigkeitsstörung ist eine kognitive (geistige) Störung und kennzeichnet sich unter anderem dadurch, dass es Betroffenen schwerfällt, sich kürzlich erhaltene Informationen zu merken. Dies bezieht sich darauf, dass Patienten sowohl Schwierigkeiten haben, entsprechende Informationen wiederzugeben als auch damit, die erhaltenen Informationen unter mehreren Informationen wiederzuerkennen. In der Regel verfügen Betroffene über ein noch intaktes Gedächtnis für zeitlich länger zurückliegende, quasi alte Informationen.
Des Weiteren kann eine Merkfähigkeitsstörung beim Betroffenen zu Schwierigkeiten bei der Wortfindung führen; auf im Allgemeinen einfache Worte kann in einem Gesprächsfluss nicht zurückgegriffen werden. Patienten, die an einer Merkfähigkeitsstörung leiden, werden von ihrem Umfeld außerdem gelegentlich als geistesabwesend erlebt.
Merkfähigkeitsstörungen können auch als Symptom verschiedener psychischer Erkrankungen auftreten, wie beispielsweise bei Depressionen, einem Missbrauch von Alkohol bzw. Medikamenten oder Schizophrenien (eine Störung, die unter anderem das Denken von Patienten beeinträchtigt). Auch sind Merkfähigkeitsstörungen zu finden bei Patienten, die an Demenzen (Demenzen führen häufig zur Abnahme kognitiver - also geistiger - Fähigkeiten) erkrankt sind.
Mögliche physische (also körperliche) Faktoren, die eine Merkfähigkeitsstörung begünstigen können, sind Durchblutungsstörungen des Gehirns. Positiv beeinflusst werden kann eine Merkfähigkeitsstörung häufig durch gezielte Übungen, die die Konzentration eines Patienten fördern. Wichtig ist es dabei, das Fortschreiten und die Geschwindigkeit entsprechender Übungen nach den jeweiligen geistigen Kapazitäten des Patienten auszurichten.