Es scheint, als würde man sich selbst nur in negativen Punkten gut einschätzen können, denn stellt man die Frage nach den eigenen positiven Eigenschaften, folgt dieser häufig ein langes Schweigen. Womöglich ist man fast etwas peinlich berührt und daraufhin zu bescheiden, um über das Positive in einem offen sprechen zu können, jedenfalls ist es letztlich unvorteilhaft, denn man sollte nicht nur die eigenen Grenzen gut und richtig einschätzen zu können, auch die Gaben und Fähigkeiten sind wichtig, damit man in seinem Leben etwas erreichen kann.
Es ist nicht möglich, ein Haus zu bauen, wenn man vom Mauern keine Ahnung hat. Zumindest wir das Haus letztlich nicht stabil sein und langfristig dadurch auch keine Freude bereiten. Gleichermaßen ist es aber logisch, dass man mit der Fähigkeit und dem Bewusstsein, welche Fähigkeiten man hat, viel erreichen kann. Ähnlich dem Gedanken, dass man ist, was man denkt, stellt sich auch diese Tatsache als wahr heraus.
Selbst wenn man eine besondere Begabung hat, wird man diese nicht ausleben, also damit auch nichts bewirken können, wenn man sich dieser nicht bewusst ist. Letztlich kann man dies mit dem Wort „Selbstwirksamkeit" zusammenfassen. Die Selbstwirksamkeit setzt voraus, dass man seine Fähigkeiten kennt und diese wirksam einsetzt.
Hilfreich ist auch das Bewusstmachen, der Schwächen, nicht aber, um sich selbst herunterzuziehen, sondern um die Stärken dagegen abzuwägen und dabei womöglich Mittel und Wege zu finden, welche einem ermöglichen, die Stärken gegen die Schwächen einzusetzen.
Wenn man zwar selbst zwei linke Hände hat, aber vor Organisationstalent nur strotzt, dann kann man leicht handwerkliche Defizite lösen, in dem man sinnvoll organisiert. Es hat nichts mit Arroganz zu tun, wenn man freudig von seinen eigenen Stärken spricht, sondern ausschließlich mit dem Selbstbewusstsein, welches letztlich notwendig ist, um selbstwirksam zu agieren und im Leben für sich und auch andere Menschen, gutes zu bewirken.