Es ist in unserer Kultur schon fast dazugehörig, dass man abends, nach einem langen Tag, mit einem Glas Wein entspannt. Es gehört dazu, dass der Alkoholgenuss beinahe täglich stattfindet und kaum mehr eine Ausnahme darstellt. Ganz nach dem Motto, man könne sich abends am besten entspannen, wenn man ein Bierchen oder ein Glas Wein trinkt und etwas vor dem Fernseher abschaltet, wird dies stets praktiziert. Tatsächlich nimmt es auch kurzfristig seine Wirkung, man fühlt sich erst einmal wohl und sicher wird das auch nicht von einem auf den nächsten Tag eine gegenteilige Wirkung erzielen, aber langfristig betrachtet, tut man sich selbst keinen Gefallen, mit dieser Entspannungsweise.
Wie jeder weiß, kann sich Alkohol belastend auf die Leber auswirken. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin, sind die Organe Gefäße für unsere Gefühle. Die Leber hat die Aufgabe, körperliche und seelische Spannungen zu regulieren. Stress wirkt sich äußernd belastend auf die Leber aus. Wenn man also ohnehin unter Druck steht und die Leber offensichtlich bereits gefordert wird und man dann noch Alkohol trinkt, um zu entspannen, wird man zwar sicherlich kurzfristig diesen Effekt erzielen, langfristig gefährdet man allerdings die Leber enorm. Genauso, wie man wohl kaum bei Zahnschmerzen noch etwas hartes kauen wird, sollte man auch der Leber einen Gefallen tun und Alkohol nicht nur in Maßen, sondern auch zu den richtigen Momenten konsumieren.
Es spricht nichts gegen ein Glas Wein in einer gemütlichen und entspannten Runde, aber es sollte nicht die Aufgabe übernehmen, dass man sich entspannen kann. Hierfür eignet sich eine Meditation oder Entspannungstechnik wesentlich effektiver. Auch einen gekühlten Grapfruit-Zitronen-Saft, kann man in Ruhe genießen, ohne mit negativen Folgen rechnen zu müssen. Die Berieselung des Fernsehers in Verbindung mit Alkohol, wird sich allerdings keineswegs langfristig positiv auswirken, wenn man das Ziel vor Augen hat, den Stress zu bewältigen, anstatt ihn zu fördern.