Der Nocebo-Effekt kann durch vielerlei Dinge ausgelöst werden. Wer krank ist, ist sensibler als üblich und leicht beeinflussbar. Ein unbedachtes Wort einer Krankenschwester oder eines Arztes können tatsächlich dazu führen, dass es dem Patienten schlechter geht. Medizinischem Personal ist oft gar nicht bewusst, was Aussagen wie „Sagen Sie Bescheid, wenn Sie Schmerzen fühlen“ oder „Das Medikament könnte Übelkeit auslösen“ bewirken können.
Ein Vorschlag geht dahin, Ärzte und medizinisches Personal besser darin zu schulen, negative Aussagen zu vermeiden. Es besteht die Pflicht darüber, den Patienten über Risiken aufzuklären. Einige Ärzte vertreten jedoch die Meinung, der Patient müsse nicht bis in die Details über negative Komplikationen informiert werden. Andere halten diese Transparenz für wichtig und ein Verschweigen für unethisch – auch wenn damit möglicherweise ein Nocebo-Effekt in Gang gesetzt wird. Eine mögliche Lösung könnte darin liegen, sich im Arzt-Patienten-Gespräch auf die Verträglichkeit der Therapie zu fokussieren. Auch könnte man den Patienten beim Aufklärungsgespräch fragen, inwieweit er über mögliche vorübergehende Nebenwirkungen im Einzelnen informiert werden möchte. Über schwerwiegende oder irreversible Nebenwirkungen muss der Patient ohnehin aufgeklärt werden.
aktualisiert am 29.07.2015