Paramnesien zählen zu den sogenannten Gedächtnisstörungen. Von Gedächtnisstörungen spricht man, wenn das Erinnerungsvermögen von Menschen eingeschränkt ist. Gedächtnisstörungen können auftreten infolge des natürlichen Alterungsprozesses, aber auch durch Erkrankungen oder Verletzungen.
Anders als bei Amnesien - einer Form der Gedächtnisstörung, bei der Betroffene einen Teil ihrer Erinnerungen vorübergehend oder dauerhaft verlieren - werden bei einer vorliegenden Paramnesie im Gehirn eines Betroffenen fehlende Erinnerungen durch ‚Scheinerinnerungen‘ ersetzt: Ein von einer Paramnesie Betroffener verfügt in seiner Wahrnehmung nicht über Erinnerungslücken, sondern erinnert sich an Sachverhalte, die aber in der Realität nicht geschehen sind.
Abzugrenzen sind Paramnesien beispielsweise von Konfabulationen: Konfabulationen sind vermeintliche Erinnerungen, die bewusst erdacht werden, um Erinnerungslücken zu füllen.
Beispiele für Paramnesien sind das ‚déja vu‘ (was soviel bedeutet wie ‚schon einmal gesehen‘) oder das ‚déja vecu‘ (‚schon erlebt‘): Unbekanntes erweckt in einer Person das Gefühl, diesem bereits einmal begegnet zu sein oder unbekannte Situationen werden als bereits erlebt empfunden. Dabei ist einem Betroffenen in der Regel bewusst, dass dieses Gefühl nicht der Realität entspricht. Eine ähnliche Form der Paramnesie ist das ‚jamais vu‘ (‚noch nie gesehen‘) - die Wahrnehmung einer Person oder eines Gegenstandes als unbekannt, obwohl in der Realität beim Betroffenen eine Kenntnis darüber vorhanden ist.
Die genannten Paramnesien finden sich häufig bei psychisch gesunden Menschen und können beispielsweise auf starke Erschöpfungen hindeuten. Paramnesien können aber auch, in selteneren Fällen, Symptome psychischer oder physischer Erkrankungen sein: So kommen sie beispielsweise vor bei Schizophrenien in einem frühen Stadium (einer psychischen Erkrankung, die sich unter anderem in verändertem Wahrnehmen und Denken eines Betroffenen manifestiert), bei Manien oder auch bei verschiedenen hirnorganischen Erkrankungen