Schwache Ausprägung des Familienmotivs und die Wahrnehmung

Wenn die Ausprägung des Lebensmotivs Familie eher gering ist, sind diese Menschen an einem intensiven Familienleben keineswegs sonderlich interessiert. Vielmehr legen sie Wert darauf, ihr Leben frei bestimmen zu können. Durch die Verantwortung in einer Familie oder mit Kindern, fühlen sich diese Menschen schnell eingeschränkt, weshalb der Wunsch danach keineswegs besteht. Die Lebensweise im Familienalltag füllt diese Menschen nicht aus, sie möchten etwas erleben, frei entscheiden können, wohin der Weg geht, Herr über sich selbst sein und der Abhängigkeit und Belastung durch Kinder möglichst entgehen. Kinder sehen sie als Einschränkung und zeitintensives Unterfangen, was dazu führt, dass sie an einer unabhängige Lebensweise gehindert würden.

Sollten Menschen mit mangelhaftem Familiensinn trotz Desinteresses Kinder haben, werden diese im Sinne der Unabhängigkeit erzogen. Sie werden auf kollegiale Weise behandelt und auf eine eigenständige Lebensweise vorbereitet. Auf Achtung der Autorität liegt das Augenmerk keineswegs, denn Menschen mit starkem Drang nach Freiheit sind darauf ausgelegt, möglichst ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Kindern zu haben. Gerne geben sie Aufgaben wie Erziehung und Spielen jemandem ab.

Der Einblick in die Lebensweise familienmotivierter Menschen schreckt sie ab, denn sie erkennen darin eine mangelhafte Lebensqualität. Die Sorge um Haus, Familie, Kinder und Erziehung verbinden sie mit der totalen Aufopferung und einschränkender Belastung. Gleichermaßen finden sie familienorientierte Menschen langweilig, denn diese scheinen in ihrem Leben keinen anderen Inhalt zu finden, als die Familie. Ständige Gespräche über Putztechniken, Erziehungsvorstellungen oder Geschehen rund um die Familie, öden Menschen mit geringer Familienorientierung an.

Häufig scheinen Familienmenschen regelrecht fanatisch zu sein. Das Verhalten gegenüber den Kindern und dem Partner wird von Freiheitsdenkern als einschränkend empfunden. Diese Menschen vereinnahmen ihre Familie regelrecht, was wohl an der geringen, oder nicht vorhandenen Auswahl anderer Interessen liegt. Diesen Menschen wird vorgehalten eine Glucke zu sein, völlig unflexibel den Alltag zu bestreiten und zu sehr an ihre Kinder gebunden zu leben.