Die sogenannte Minussymptomatik beschreibt verschiedene defizitäre Symptome (also Symptome, die durch einen bestimmten Verlust gekennzeichnet sind) im Zusammenhang mit psychiatrischen oder neurologischen Erkrankungen.
Ein Beispiel für eine psychiatrische Erkrankung, in deren Rahmen sich eine Minussymptomatik entwickeln kann, ist die Schizophrenie. Die Schizophrenie ist eine schwere Erkrankung, die einen Menschen auf verschiedenen Ebenen ergreifen kann - beispielsweise auf den Ebenen des Denkens, des Wahrnehmens oder des Handelns. Ein Beispiel für eine neurologische Erkrankung, bei der man ebenso von einer gelegentlichen Minussymptomatik spricht, ist der Morbus Parkinson, eine degenerative Erkrankung des Nervensystems.
Im Zusammenhang mit der Schizophrenie differenziert man nun neben vielen weiteren Symptomatiken unter anderem zwischen der Positiv- und der Minussymptomatik. Minussymptomatiken treten vor allem vor oder nach akuten Phasen einer Schizophrenie auf. Zu den Minussymptomatiken zählen beispielsweise ein Verlust von allgemeinem Interesse bei Betroffenen, ein Rückzug aus dem sozialen Umfeld, abgeflachte emotionale Reaktionen, Antriebsarmut oder auch eine Verarmung der Sprache. Minussymptomatiken können auch Anzeichen sein für eine beginnende Schizophrenie.
Bei phasenhaft verlaufenden Schizophrenien wird in der Regel unterschieden zwischen der sogenannten Prodromalphase (also dem Beginn einer akuten Phase), einer akuten Phase und einer Residualphase (also einer Phase, die der akuten Phase folgt und während der sich sozusagen noch ‚Restsymptome‘ zeigen).Vor allem in dieser letzten Phase treten Minussymptomatiken auf. Eine akute schizophrene Phase ist dagegen überwiegend bestimmt durch Positivsymptomatiken. Zu diesen zählen sogenannte psychotische Symptome wie Wahrnehmungs- oder Denkstörungen.