Eine multimodale Therapie ist allgemein eine Behandlung, die verschiedene Methoden miteinander kombiniert. Im Sinne der Psychotherapie ist die multimodale Therapie ein Ansatz, der bei ADHS („Hyperaktivität") und bisweilen auch anderen psychischen Störungen vorgenommen wird. Diese multimodale Therapie bezieht verschiedene Dimensionen der Behandlung mit ein, die mit dem Kunstwort BASIC ID ausgedrückt werden. Die Abkürzung BASIC ID steht für:
Die multimodale Therapie ist also ein Konzept, das systematisch auf diese sieben Bereiche eingeht.
Die multimodale Therapie wird hauptsächlich bei ADHS (ADS, Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) angewendet. ADHS wird oft auch einfach Hyperaktivität genannt. Die Betroffenen sind übermäßig aktiv und unruhig, lassen sich sehr leicht ablenken und sind sehr sprunghaft in ihren Handlungen. Die Störung beginnt bereits im Kindesalter, zieht sich aber bei vielen Betroffenen bis in das Erwachsenenalter hinein. Die ADHS-Symptomatik kann zu weiteren Problemen wie mangelnder Konzentrationsfähigkeit in der Schule oder enormen Schwierigkeiten im Arbeitsleben führen.
Bisweilen werden auch andere psychische Störungen mit einer multimodalen Therapie behandelt. Zu den möglichen Anwendungsgebieten gehören Angststörungen und Zwangsstörungen, Depressionen, sexuelle Probleme, Verhaltensstörungen sowie familiäre und soziale Probleme.
Die multimodale Therapie ist eine Methode der Behandlungsplanung, die vom südafrikanisch-amerikanischen Psychologen Arnold A. Lazarus entworfen wurde. Die multimodale Therapie kann hauptsächlich in die Methoden der Verhaltenstherapie eingeordnet werden. Kernpunkt der multimodalen Therapie ist das Konzept BASIC ID. Die Abkürzung BASIC ID steht für sieben Kategorien (Modalitäten) im Leben eines Menschen, die für die Behandlung von psychischen Störungen wichtig sind. Dabei bedeutet
In der Multimodalen Therapie werden diagnostische und therapeutische Maßnahmen durchgeführt, die auf mehrere dieser Punkte bezogen sind. Welche der Bereiche besonders intensiv behandelt werden, richtet sich nach dem jeweiligen Patienten und seiner Störung. Die multimodale Therapie ist daher ein flexibles Behandlungskonzept, das auf den einzelnen Betroffenen zugeschnitten werden kann. Für jede der Modalitäten (Lebensbereiche) können passende Therapien erarbeitet und durchgeführt werden.
Bei der Behandlung mittels einer multimodalen Therapie kommen demnach auch unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Einen großen Teil macht die Verhaltenstherapie aus, bei der unter anderem durch Trainingsmaßnahmen das Verhalten normalisiert wird. Sinnvoll sind meist eine Bewegungstherapie beziehungsweise Aktivitäten wie Sport oder Krankengymnastik. Ebenfalls erfolgt im Rahmen der multimodalen Therapie oftmals die Gabe von Medikamenten. Eine Rolle bei dem multimodalen Ansatz spielt aber auch die Beratung des Patienten oder seiner Eltern im Hinblick auf die psychische Störung und das Verhalten. Darüber hinaus kann das Umfeld des Patienten (z. B. Eltern, Lehrer) in den Behandlungsgang mit einbezogen werden.
Die multimodale Therapie läuft in unterschiedlichen Einzelmaßnahmen ab. Der Therapeut ist dabei die Instanz, die die verschiedenen Maßnahmen zusammenhält. Der Therapeut führt zunächst eine eingehende Diagnostik durch. Er stellt fest, bei welchen der Bereiche (Modalitäten nach BASIC ID) besondere Defizite vorhanden sind und auf welche Weise diese behandelt werden können. Dann wird ein Therapieplan erstellt. Die eigentliche Behandlung erfolgt in einer Reihe von Sitzungen, bei denen die verschiedenen erforderlichen Maßnahmen durchgeführt werden. Im Laufe einer multimodalen Therapie können weitere Problembereiche deutlich werden, wohingegen andere Aspekte keine große Rolle mehr spielen. Die Behandlungsstrategie kann dann dementsprechend angepasst werden. Einzelne Maßnahmen können wegfallen oder hinzukommen.
Schwerwiegende Risiken bei dem Verfahren sind nicht bekannt. Verschiedene Probleme können bei den einzelnen Methoden innerhalb der multimodalen Therapie auftreten. Außerdem können manche Patienten von einer Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen überfordert sein.
In den meisten Fällen kann ein multimodales Therapiekonzept bei Störungen wie ADHS („Hyperaktivität") erfolgreich durchgeführt werden. Die multimodale Therapie zeigt bei ADHS bessere Ergebnisse als eine alleinige Verhaltenstherapie oder eine alleinige medikamentöse Therapie.
Bei einigen Patienten ist eine alleinige Verhaltenstherapie bereits gut wirksam. Je nach der Störung können weitere Maßnahmen in Betracht gezogen werden.
Der Patient beziehungsweise die Eltern sollten sich informieren, wer die Kosten für die Therapie zu tragen hat. Nicht immer kann die Krankenkasse die Finanzierung übernehmen, und oft können nicht alle Teilmaßnahmen bezahlt werden.
Letzte Aktualisierung am 21.05.2021.