Biofeedback ist eine Möglichkeit der Behandlung, bei der Patienten über ein Gerät eine Rückmeldung über Vorgänge im Organismus erhalten. Biofeedback ist eine alternativmedizinische Methode, die aber moderne Instrumente verwendet. Unbewusste Abläufe werden über die Instrumente deutlich gemacht und können verändert werden.
Zunächst geschah dies nur mit körperlichen, später aber auch indirekt mit psychischen Prozessen. Die Methode wird bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern angewendet, auch in der Psychiatrie. Bei einigen körperlichen Erkrankungen ist das Biofeedback wirkungsvoll, bei psychischen Beschwerden wird dies nur vermutet. Manche Patienten können die Methode aber auch nicht erlernen.
Biofeedback hat eine große Vielzahl von möglichen Einsatzgebieten. Ursprünglich handelt es sich um eine Methode zur Entspannung. Neben körperlichen Beschwerden kann das Biofeedback auch bei psychischen Störungen angewendet werden.
Mögliche Anwendungsbereiche sind beispielsweise:
Der Ansatz wird ebenso bei körperlichen Problemen vorgenommen, welche aufgrund von psychischen Beeinträchtigungen entstanden sind (psychosomatische Störungen). Bisweilen wird die Methode bei Epilepsie (Krampfanfällen im Gehirn) angewendet.
Beim Biofeedback werden technische Geräte eingesetzt, um dem Patienten eigene körperliche Vorgänge anzuzeigen. Die Methode des Biofeedback bezieht sich auf alternativmedizinische Erkenntnisse, unter anderem aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und aus dem Ayurveda. Das Verfahren geschieht heutzutage aber über moderne Messgeräte. Biofeedback ist ein ganzheitlicher Ansatz, da es von einer Verbindung von Körper, Geist und Psyche ausgeht. Der Patient bekommt bewusst aufgezeigt, welche Zusammenhänge bestehen.
Die gemessenen Werte beziehen sich auf unterschiedliche Parameter wie Blutdruck, Herzfrequenz, Hirnströme, Körperwärme, Atemfrequenz, Muskelspannung oder Hautfeuchtigkeit. Sie werden optisch angezeigt oder auch akustisch deutlich gemacht.
Der Patient bekommt die Messwerte aber nicht nur verdeutlicht, sondern kann sie auch versuchen, willkürlich zu steuern. Durch die ständig aktualisierte Anzeige ist dies tatsächlich in bestimmten Fällen möglich. Es handelt sich dabei um einen Lernvorgang, wie die Parameter verändert werden können.
Ziele der Maßnahmen sind zunächst einmal Entspannung und gesteigertes Wohlbefinden. Ein gesteigertes Selbstbewusstsein wird ebenfalls mit der Methode bezweckt. Durch diese Beeinflussung der Psyche ist eine Besserung psychischer Störungen möglich.
Neben der eigentlichen Biofeedback-Behandlung mit den Geräten können angenehme Musik und schöne Bilder zum Behandlungserfolg beitragen. Biofeedback ist oft Bestandteil eines Behandlungskonzeptes der Verhaltenstherapie.
Das Biofeedback findet in einer Reihe von Sitzungen statt. Wie viele Sitzungen durchgeführt werden, variiert von Fall zu Fall. Im Mittel sind es 10 bis 15 Termine, die Spanne reicht aber von vier oder weniger Sitzungen bis zu über 20 Terminen. Eine Sitzung dauert in der Regel zwischen 45 Minuten und einer Stunde.
Zumindest in der Anfangszeit findet das Biofeedback unter Anleitung eines Therapeuten statt. Der Patient beobachtet gewisse Körperparameter auf den Messinstrumenten. Er kann nun versuchen, mittels bestimmter Techniken die Vorgänge willentlich zu beeinflussen. Mittels der Geräte erhält er eine umgehende Rückmeldung.
Der Patient versucht, einen entspannten Zustand zu bekommen. Er versucht zu lernen, wie er eine bestimmte Verfassung erreichen kann. Im Therapieverlauf kann es der Patient oftmals auch ohne Anleitung probieren, die Parameter zu verändern.
An sich kann es durch das Verfahren des Biofeedback praktisch nicht zu Nebenwirkungen kommen. Bei einigen schweren psychischen Erkrankungen (wie Psychosen = schweren Störungen mit Realitätsverzerrung) kann es zu einer Verschlimmerung des Zustandes kommen. Ein Problem kann darstellen, dass viele Biofeedback-Geräte in der medizinischen Einrichtung bleiben und so zu Hause nicht vom Patienten verwendet werden können.
Die Wirkung bei einer Reihe von körperlichen Krankheiten und Beschwerden ist wissenschaftlich erwiesen. Für psychische Beschwerden konnte bisher kein definitiver Wirkungsnachweis erbracht werden. Dennoch finden sich aus der Erfahrung viele Hinweise, dass die Methode auch in der Psychologie und Psychiatrie hilfreich ist.
Bei manchen Menschen zeigt sich aber keine Lernwirkung. Dies ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Biofeedback kann in einigen Fällen die Schulmedizin nicht ersetzen. Auf eine eventuell notwendige medizinische Behandlung darf deshalb nicht verzichtet werden.
Die Behandlung mit Biofeedback wird häufig nicht von der Krankenkasse übernommen. Bisweilen wird es aber als Bestandteil einer Psychotherapie vorgenommen und ist dann möglicherweise finanzierbar. Der Patient sollte sich selbst darüber informieren.
Letzte Aktualisierung am 25.05.2021.