Akupunktur ist eine alternative Heilmethode, die sich von ihrem Ursprung her auf die Traditionelle Chinesische Medizin begründet. Bei der Akupunktur werden Nadeln an speziellen Punkten in die Haut eingestochen, um die Lebensenergie in geordnete Bahnen zu lenken. So können auf ganzheitliche Weise Störungen und Krankheiten behandelt werden.
Die Lehre der Akupunktur geht von einer Einheit von Körper, Seele und Geist aus. Die Akupunktur kann auch bei psychischen Störungen angewendet werden beispielsweise bei Depressionen oder Suchterkrankungen. Bei einigen schweren psychischen Erkrankungen (paranoiden Störungen) sollte die Akupunktur aber nicht angewendet werden.
Die Akupunktur lässt sich bei ganz verschiedenen Störungen und Krankheitsbildern der Medizin vornehmen. Dazu gehören unter anderem Schmerzsyndrome und einige orthopädische Erkrankungen. Die Akupunktur kann ebenfalls in der Psychiatrie zum Einsatz kommen. Typische psychiatrische Anwendungsgebiete sind unter anderem Abhängigkeitserkrankungen (Alkohol, Nikotin, Drogen, Medikamente), Depressionen und Schlafstörungen.
Die Akupunktur kann gleichermaßen bei Stress und Nervosität, bei Essstörungen, bei weiteren psychischen Problemen sowie zur Steigerung des Wohlbefindens vorgenommen werden. Vorsicht geboten ist allerdings bei einigen schweren psychischen Störungen wie ausgeprägten Angststörungen und wahnhaften Störungen, bei denen eine Akupunktur zu großen Schwierigkeiten führen kann.
Die Akupunktur ist ein Verfahren, das aus der Traditionellen Chinesischen Medizin stammt. Diese fernöstliche Lehre besagt, dass die Lebensenergie, das Qi, ständig durch den Organismus fließt. Der Energiefluss erfolgt entlang von Leitungsbahnen, den Meridianen. Fließt die Lebensenergie dort ungestört, so ist der Mensch gesund. Wird der Energiefluss jedoch aus dem Gleichgewicht gebracht, so kann es zu Krankheiten, Beschwerden und psychischen Problemen kommen. Ursachen für die fehlende Balance können Umwelteinflüsse, Stress, psychische Belastungen, Ernährungsfaktoren oder Schädigungen des Körpers sein.
Mit der Akupunktur kann der gestörte Energiefluss wieder normalisiert werden. Die Akupunkturpunkte liegen an Stellen, an denen nach der Traditionellen Chinesischen Medizin wichtige Meridiane (Leitungsbahnen) entlangziehen. Mit den Nadeln lassen sich die Energieströmungen ablenken. Da die Leitungsbahnen mit Organen, Organfunktionen und psychischen Eigenschaften verknüpft sind, kommen die Punkte jeweils zur Behandlung bestimmter Störungen in Frage. Akupunkturpunkte befinden sich an verschiedenen Körperstellen wie Armen, Beinen, Rumpf, Kopf oder Ohr.
Die Ohrakupunktur wird in der Psychiatrie besonders häufig angewendet zur Suchtbekämpfung. Besonders am Ohr gibt es einige Punkte, die mit seelischen Zuständen in Verbindung gebracht werden.
Aus der Sicht der westlichen Wissenschaft werden durch die Akupunktur Endorphine freigesetzt. Diese Botenstoffe führen unter anderem zu einem Glücksgefühl und zur Verminderung von Schmerzen. Dies ist eine mögliche Erklärung, weshalb die Akupunktur solche Effekte haben kann.
Die Akupunkturnadeln sind heutzutage Einwegnadeln, damit eine mögliche Infektion von Mensch zu Mensch ausgeschlossen wird. Eine Alternative zur Nadelmethode ist die Akupressur, bei der lediglich ein Druck auf die Gewebepunkte ausgeübt wird. Ebenfalls wurden weitere ähnliche Methoden entwickelt, die an den typischen Akupunkturpunkten angewendet werden.
Die Akupunktur wird meist in einer Reihe von Behandlungsterminen im wöchentlichen oder kürzeren Abstand durchgeführt. Im Normalfall sind wenigstens zehn Termine notwendig. Eine einzelne Behandlungssitzung dauert in der Regel etwa 20 Minuten.
Der Patient befindet sich in einer bequemen Lage. Er sitzt oder liegt dabei und sollte ruhig und entspannt sein. Die Körperstelle wird zunächst gereinigt. Der Therapeut findet die Stellen mit den Akupunkturpunkten und sticht dort die Akupunkturnadeln ein. Etwa vier bis zehn Nadeln werden für unterschiedliche Punkte verwendet.
Oft können sie rasch wieder herausgenommen werden, in anderen Fällen bleiben sie länger im Gewebe. Die Nadeln können zusätzlich erwärmt werden (Moxibustion) oder mit leichtem Strom versehen werden (Elektroakupunktur). Bisweilen werden Dauernadeln eingestochen, die mit Klebeband fixiert werden und bis zur nächsten Sitzung am Körper bleiben. Das kann vor allem bei der Ohrakupunktur angewendet werden.
Einige Komplikationen sind durch die Akupunktur möglich. Der Nadelstich führt zu Schmerz, der gelegentlich stark sein kann oder länger anhält. Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüche und Herzrasen können auftreten. Blutungen sind möglich sowie Infektionen, die allerdings nur in äußerst seltenen Fällen schwerwiegend sind. Ebenfalls sehr selten werden Organe oder Nerven verletzt. Die Akupunktur kann für manche Patienten psychisch belastend sein oder als bedrohend wahrgenommen werden.
Die Akupunktur stammt aus der Alternativmedizin, hat aber dennoch für einige Einsatzgebiete nachweisliche Erfolge gebracht. Das gilt besonders für die Behandlung von Schmerzen sowie manche anderen körperlichen Erkrankungen. In anderen Bereichen konnte bislang keine eindeutige Wirkung gezeigt werden. In der Psychiatrie gibt es für die Störungen (Sucht, Depression) noch keinen wissenschaftlichen Beweis für die Akupunkturwirkung. Erfahrungsberichte zeigen teilweise eine Besserung unter der Akupunktur. Für ausgeprägte psychische Störungen ist eine Akupunktur nur als Zusatzmethode zu gängigen Heilverfahren wie Psychotherapie oder Medikamenten geeignet.
Eine Kostenerstattung der Krankenkasse ist nur in seltenen Fällen möglich, da es sich um eine alternativmedizinische Methode handelt. Der Patient sollte sich dennoch diesbezüglich erkundigen.
Letzte Aktualisierung am 25.05.2021.