Auch die Forschung weiß, Meditation hat viele gesundheitliche Vorteile. Viele Menschen nutzen die Einkehr in die Stille, um Stress zu reduzieren. Auch Angst und Depression werden durch regelmäßiges Meditieren verringert. Auf der anderen Seite hat Meditation auch eine leistungssteigernde Wirkung: sie kurbelt die Kreativität an und verbessert die Entscheidungsfindung.
Klingt gut. Doch den meisten Menschen fällt es gar nicht so leicht, innezuhalten und den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Amit Sood, ein hochrangiger amerikanischer Mediziner und Meditationsguru, weiß Rat.
Zunächst: Meditation muss nicht lange dauern. Für Anfänger genügen drei bis fünf Minuten. Hilfreich ist, sich beim Einatmen vorzustellen, wie sich das Gehirn mit hellem Licht füllt. Dann ausatmen und bei der nächsten Einatmung das Bild entstehen lassen, wie sich das Herz mit Licht füllt. Diesen Wechsel zwischen Hirn und Herz für zwei oder drei Minuten wiederholen.
Viele Meditationsanfänger glauben, sie müssten still sitzen und "ooohm" tönen, doch die Kunst ist, ein Wort oder einen Satz zu finden, der einen persönlich berührt, kurz: ein eigenes Mantra. Auch sitzen ist nicht zwingend, so kann man z.B. bei einem Spaziergang einfach jedes Mal, wenn man den Fuß auf die Erde setzt, das Wort "Frieden" wiederholen.
Eine Möglichkeit, um positive Energie mit in den Tag zu nehmen, ist die Dankbarkeitsübung. Dafür ruft man sich drei Menschen ins Gedächtnis, denen man dankbar ist: Zur ersten Person überlegt man sich kurz, auf welche Art er hilfreich war oder ist, bei der zweiten Person stellt man sich vor, dass man ihr tief in die Augen blickt und die dritte Person umarmt man in Gedanken ganz fest.
Die positive Energie lässt sich noch steigern, indem man den Menschen um sich herum Gutes wünscht. So kann man beim nächsten Gang durchs Büro seinen Kollegen im Stillen Erfolg, gute Gesundheit oder Glück wünschen. Es ist übrigens erstaunlich, wie gute Wünsche für Menschen, die man nicht mag, die Feindseligkeit zunehmend schwinden lässt.
Meditation macht auch vor modernen Medien nicht Halt. Gerade am Anfang ist es oft leichter, wenn man ein bisschen Hilfestellung bekommt. Es gibt zahlreiche Apps fürs Handy, die es einfacher machen, Meditation zu erlernen und vor allem dranzubleiben. Meditation zur Gewohnheit werden zu lassen, ist gar nicht so schwer: Wer erst einmal elf Tage am Stück durchgehalten hat, der hat eine sehr gute Chance, zum Meditationsprofi zu werden.
aktualisiert am 29.07.2015