Stress lauert überall. Der Beruf mit seinen stetig steigenden Ansprüchen fordert uns oft so stark, dass wir aus dem Stress nicht mehr herauskommen. Ähnliches gilt meist auch für Studenten und Schüler. Und selbst in der Freizeit finden wir vor lauter Terminen nicht zu uns selbst.
Stress ist eine Reaktion des Körpers auf einwirkende Belastungen. Stresshormone wie z. B. das Adrenalin werden ausgeschüttet und bewirken körperliche Veränderungen, die eine Leistungssteigerung herbeiführen sollen. Ursprünglich dient der Stress dazu, in einer gefährlichen Situation das Überleben zu sichern. Heutzutage sind es normalerweise ganz andere Begebenheiten im Alltag, die zu Stress führen. Häufiger Stress kann dann krank machen. Körperliche Leiden wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen drohen ebenso wie das Burn-Out-Syndrom, ein starker emotionaler Erschöpfungszustand.
Schon einfache Maßnahmen, die in den Alltag eingebaut werden, können den Stress erheblich herabsetzen. Denn es ist besser, von vornherein etwas gegen die Belastung zu tun, als später die Symptome zu bekämpfen. Mit den folgenden Tipps kann der Alltag stressfreier gestaltet werden.
Gönnen Sie sich regelmäßigen Schlaf
Der Mensch benötigt eine bestimmte Menge Schlaf - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Ob der Schlafbedarf nun bei 6 oder 9 Stunden liegt, wichtig ist ein regelmäßiger, ungestörter Nachtschlaf. Denn sonst hat die Leistungskurve schnell ein Dauertief. Bei wem es der Beruf zulässt, der sollte ein Nickerchen ausprobieren. Ein kurzer Tagesschlaf kann die Leistung nämlich erheblich steigern.
Essen Sie bewusst
Im Stress wird oft ohne nachzudenken gegessen. Meist greifen Gestresste zum schnellen, ungesunden, kalorienreichen Fraß. Wichtig ist es aber, die Nahrungsaufnahme regelmäßig zu gestalten. Zur gesunden Ernährung gehören ein gutes Frühstück, ein ausgewogenes Mittagessen und ein nicht zu üppiges Abendessen. Als Zwischenmahlzeit sollten Schokoriegel und Ähnliches die Ausnahme sein. Für den kleinen Hunger reichen auch Obst oder Joghurt. Weiterhin sollte nicht „nebenbei" gegessen werden, sondern für die Mahlzeit eine Auszeit genommen werden.
Weg mit dem Doping!
Viele Menschen müssen sich tagsüber mit aufputschenden Mitteln erst einmal leistungsfähig machen. Alltäglich sind Kaffee, Cola oder Koffeintabletten anzutreffen, viele Gestresste rauchen zudem, manche nehmen gar illegale Substanzen zu sich. Die Mittel machen nur noch nervöser und sind auf Dauer ungesund. Außerdem stellt sich ein Gewöhnungseffekt ein, so dass immer mehr benötigt wird. Deshalb sollte der Teufelskreis durchbrochen werden und weitgehend auf diese Mittel verzichtet werden.
Planen Sie Ihre Aktivitäten
Durch eine gute Organisation und Zeitplanung lässt sich der Tagesablauf optimieren. Techniken aus dem Zeitmanagement dienen damit der Stressreduktion. Prioritäten sollten gesetzt werden, Aufgaben werden nach Dringlichkeit und Wichtigkeit bewertet. Wichtige und schwierige Aufgaben sollten in die Zeit gelegt werden, in denen das Leistungshoch erreicht wird. Unbedingt auch an Pufferzeiten und Pausen denken!
Stellen Sie Störreize ab
Vielfach finden sich im Alltag Störungen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die aber in der Summe die Belastung deutlich erhöhen können. Manche Störungen beanspruchen auch für sich erheblich Zeit und Nerven. Es handelt sich um verschiedene Dinge wie Telefonanrufe, Besuche, E-Mails, aber auch Zugluft, Kälte, Hitze, Lärm oder weitere Einwirkungen. Zudem stören sich viele Menschen gewissermaßen selbst. Es sollte überlegt werden, wie diese Störungen reduziert werden können. Sinnvoll kann auch eine „stille Stunde" oder „kreative Stunde" sein, in der ein Freiraum für ungestörte Arbeiten geschaffen werden kann.
Bewegen Sie sich
Sport und Bewegung kann erheblich zur Entspannung beitragen. Der Körper kann sich regelrecht austoben, während der Geist Zeit zum Abschalten findet. Sport steigert damit das Wohlbefinden auch der Psyche. Auch wenn Sie eigentlich ein Sportmuffel sind - probieren Sie es mal aus! Sie sollen ja beileibe keine sportliche Höchstleistung bringen! Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und reichen von Joggen über Schwimmen bis hin zu Ballsportarten und Tanzen.
Wie wär's mit Entspannungstechniken?
Entspannungsverfahren unterschiedlichster Art helfen vielen Menschen, den Stress abzubauen. Bekannt sind unter anderem Autogenes Training, Yoga, Qi Gong, Meditation und Biofeedback. Sie alle dienen dazu, die innere Ruhe wiederzufinden, die durch die Belastung im Alltag in Verlust geraten kann.
Lösen Sie sich vom Perfektionismus
Perfektionismus klingt ursprünglich nach einer guten Sache, hält aber im Alltag ungemein auf. Es muss nicht immer alles perfekt zu Ende geführt werden, sondern oft reicht auch ein gutes statt einem absolut optimalen Ergebnis. Der Aufwand für ein total perfektes Ergebnis ist in vielen Fällen nicht gerechtfertigt. Mit diesem Hinweis im Hinterkopf lässt sich sehr viel Zeit und Energie sparen.
Trauen Sie sich, Nein zu sagen
Ein ähnliches Problem wie der Perfektionismus ist es, es allen recht machen zu müssen. Viele Menschen können daher nicht Nein sagen, weil sie befürchten, sonst an Ansehen zu verlieren. Das Gegenteil ist oft der Fall. Wer alles annimmt, hat bald keine Zeit mehr, alles zu erledigen. Besser ist es, auch mal bei Bitten abzusagen und dann die wichtigen Aufgaben zuverlässig erledigen zu können.
Lassen Sie die Arbeit im Büro
Eine Grenze kann sich als außerordentlich wichtig entpuppen: der wohlverdiente Feierabend. Die eigenen vier Wände und ganz besonders das Schlafzimmer dienen dem Ausspannen. Wer Arbeit mit nach Hause nimmt, läuft Gefahr, niemals zur Ruhe zu kommen.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.